21. September 2022
Wien und die Welt

Wie ein Museumsbesuch zwei alte Freundinnen nach fast 50 Jahren wieder zusammenbrachte

von Adina Seeger
© Jüdisches Museum Wien
Bei einem Kindergeburtstag im Herbst 2021 lerne ich Christina Fadler kennen, die mir erzählt, dass sie mit ihrer Mutter, Christel Fadler, kürzlich das Jüdische Museum Wien besucht hat. Im Museum Dorotheergasse werfen sie bei ihrem Rundgang durch die Dauerausstellung auch einen Blick auf die digitale Präsentation des fotografischen Archivs von Margit Dobronyi. Zahlreiche Fotos werden hier auf mehreren Bildschirmen präsentiert. Christel Fadler entdeckt dabei ein Foto und sagt zu ihrer Tochter: „Die kenne ich!“

Die Person, die Christel Fadler erkennt, ist ihre Jugendfreundin Dorothea Esther Weiss. Das Foto zeigt Dorothea Weiss bei ihrer Hochzeit mit Alexander Burstyn im Wiener Stadttempel 1971. Nach der Hochzeit und nach der Geburt ihres ersten Sohnes 1972 wandern Dorothea und ihr Mann Alexander nach Kanada aus – die beiden Freundinnen verlieren sich aus den Augen.

Nach dem Besuch im Jüdisches Museum Wien und nach fast 50 Jahren sucht Christel Fadler ihre Freundin Dorothea Burstyn – und findet sie bei einer Internetrecherche. Die beiden treten in Kontakt und sind seither wieder freundschaftlich miteinander verbunden.

Im August 2022 besucht Dorothea Burstyn mit ihrer Enkelin Rebecca Wien, auch, um ihre Freundin Christel Fadler wiederzusehen. Gemeinsam, Dorothea Burstyn mit ihrer Enkelin Rebecca und Christel Fadler in Begleitung ihrer Tochter Christina Fadler, besuchen sie nun das Jüdische Museum Wien, wo meine Kollegin Julia Windegger und ich sie empfangen.

Selbstverständlich haben wir uns dabei auch über Margit Dobronyi und ihr für die Jüdische Gemeinde Wiens so wichtiges Fotoarchiv unterhalten.

: li Christel Fadler_re Dorothea Burstyn
© Jüdisches Museum Wien
Dorothea Weiss bei ihrer Hochzeit mit Alexander Burstyn
Wiener Stadttempel, 1971
: li Christel Fadler_re Dorothea Burstyn
© Jüdisches Museum Wien
v.l.n.r. Christel Fadler, Dorothea Burstyn