Georg Chaimowicz. Wege im Weg zum Bildlosen
Georg Chaimowicz. Wege im Weg zum Bildlosen
Diese umfassende Retrospektive anläßlich des 70. Geburtstags von Georg Chaimowicz präsentiert rund 200 Arbeiten des Künstlers, der in seinem Schaffen unnachgiebig und unermüdlich faschistische Züge unter der neobiedermeierlichen Fassade der Gesellschaft bloßlegt. Dabei bleibt er weder in den engen Grenzen antifaschistischer Gebrauchsgrafik noch opfert er die künstlerische Form dem politischen Inhalt. Diese repräsentative Auswahl aus dem mehrere tausend Werke umfassenden Œuvre macht die Entwicklung des Künstlers deutlich.
Georg Chaimowicz kehrt 1949 nach zehnjährigem Exil in seine Heimatstadt zurück, deren Entwicklung er seit nunmehr 50 Jahren als kritischer, wacher Zeitgenosse beobachtet und kommentiert. Auf seinem Werdegang hat er sich nie auf ein bequemes „L´art pour l'art“ zurückgezogen, sondern stets die politische wie künstlerische Auseinandersetzung gesucht mit jenen gesellschaftlichen Realitäten, die seiner zutiefst humanen Weltsicht zuwiderlaufen. Für viele machte und macht dies Chaimowicz zum unbequemen Zeitgenossen, der seinen hartnäckigen, oft unpopulären Kampf gegen Inhumanität, Neonazismus und Antisemitismus mit einer Konsequenz führt, die ihn auch auf die Anklagebank brachte. Doch auch Verurteilungen hinderten ihn nie daran, gegen die Gefahren rechtsextremer und rassistischer Tendenzen aufzutreten - dies aus dem Bewußtsein heraus, dass Haß und Verfolgung bis in die Gegenwart verdeckt weiterschwelen und jederzeit zum Ausbruch kommen können.
Kurator: Reinhard Geir