Für Kinder und Familien.
Geschichte(n) mit Celina - Das Jüdische Museum Wien für zuhause
Weltreisen im Museum
Wer gerade keine weiten Reisen machen kann oder will, kann Celina auf ihren Weltreisen im Jüdischen Museum Wien begleiten. Sie spaziert durch die Stockwerke und reist so von Wien durch die Welt. Wenn ihr wieder zu uns ins Museum kommen könnt, dann sucht doch ihren Stammplatz im Museum und macht ein Foto von ihr. Weil Celina Fotos liebt. Und wir auch.
Celina, die Museumspuppe, arbeitet nachts. Weil es in der Nacht im Museum am aufregendsten ist. Nachts sprechen nämlich die Dinge. Nur nachts. Sie erzählen, wer sie sind und woher sie kommen, wer sie hergestellt hat, wer sie verwendet hat oder wer sie dem Jüdischen Museum überlassen hat. Die Sprache der Dinge in den Schaukästen zu erlernen hat einige Zeit in Anspruch genommen. Celina versteht noch nicht alles, aber das wird schon werden, alles braucht seine Zeit. Manchmal sagen die Objekte in den Vitrinen aber gar nichts, weil sie sich an nichts mehr erinnern können oder ihre Geschichte vergessen haben. Manche dieser Gegenstände sind deshalb ganz still und schüchtern geworden, oft stehen sie in der zweiten Reihe der Vitrine. Celina weiß, dass sie das nicht darf – aber manchmal würde sie gerne die Dinge aus der zweiten und dritten Reihe nach vorne holen. Auch wenn sie selbst ihre Geschichte nicht kennen oder die Museumsleute keine Gelegenheit hatten, diese Geschichte zu finden, eine Geschichte gibt es immer!
Foto © JMW
Celina feiert Pessach
Vom 27. März bis zum 4. April 2021 feiern Jüdinnen und Juden überall auf der Welt das Pessach-Fest. Man erinnert sich an den Auszug aus Ägypten, die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei. Wenn man flüchtet, hat man keine Zeit für komplizierte Dinge – Brot backen zum Beispiel, das dauert einfach zu lange. So entstand eine besondere Sorte Brot, die Mazzot oder Mazzes oder Mazza, wenn man nur eines in der Hand hat. Celina weiß nahezu alles über Pessach und hat heuer Lust, sich mit dieser besonderen Sorte Brot zu beschäftigen. In der Objekt-Datenbank des Museums gibt es 108 Objekte zum Thema Mazzot, aber das wäre zu viel. Daher präsentiert euch Celina dieses besondere, das auch im Museum ausgestellt ist:
Foto © JMW
Am ersten Abend des Pessach-Festes, der Seder genannt wird, isst man eine Reihe symbolischer Speisen – alle haben mit der Geschichte vom Auszug aus Ägypten zu tun. Ein Seder-Tafelaufsatz kombiniert die sechs Speisen – oben in den Schalen – mit den drei Mazzot Scheiben. Hinter dem Stoff befinden sich drei „Teller-Stockwerke“, in jede Etage legt man eine Scheibe Mazza. Die Mazzot bestehen nur aus Mehl und Wasser, für ihre Zubereitung benötigt man maximal 18 Minuten.
Die sechs Speisen auf dem Teller sind: grüne Kräuter, bittere Kräuter, ein hartgekochtes Ei, ein Lamm- oder Hühnerknochen, eine Schale Salzwasser und eine Mischung aus geriebenen Äpfeln mit Nüssen, Datteln, Feigen oder Rosinen (mag Celina nicht). Diese braune Masse erinnert an den Lehm, mit dem die Israeliten in Ägypten Ziegel hergestellt haben, um damit Pyramiden zu bauen.
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Jüdisches Museum Wien, z.H. Vermittlung, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
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