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Damit schlossen sie sich dem großen Patriotismus der jüdischen Bevölkerung der Habsburgermonarchie an. Die Verschmelzung von staatlicher und religiöser Symbolik ist nichts Ungewöhnliches bei jüdischen Kultgegenständen, doch gerade das Chanukka-Fest bietet Anlass über nationale und religiöse Identität zu reflektieren: Das Fest gedenkt des Aufstandes der Makkabäer 164 v. u. Z., als die Seleukiden Jerusalem einnahmen und den Tempel schändeten. Juda Makkabi gelang es mit seinen Gefolgsleuten den Tempel zurückzuerobern, die Wiedereinweihung des Tempels wurde mit dem Entzünden des siebenarmigen Leuchters, der Menora, begangen. Allerdings war nur mehr eine kleine Menge an reinem Öl vorhanden, das lediglich für einen Tag reichte. Wundersamer Weise reichte das Öl aber acht Tage lang und um daran zu erinnern, wird das Chanukka-Fest acht Tage lang gefeiert. An jedem Tag wird ein weiteres Licht entzündet, daher weist jeder Chanukka-Leuchter acht Ölbrennstellen auf. Häufig findet sich auch eine neunte als Dienerlicht, mit der die übrigen Lichter entzündet werden. Die Aufforderung, „[z]ündet die Lichter in euren Höfen, heiligt und feiert acht Tage Chanukka“ findet sich als Inschrift einer Chanukkia im Museum.