Lady Bluetooth. Hedy Lamarr

27.11.2019 – 25.12.2020

Lady Bluetooth. Hedy Lamarr

Museum Judenplatz

Hedy Lamarr zählte zu den größten Hollywood-Stars der 1930er- und 1940er-Jahre. Lange Zeit unbekannt blieb jedoch, dass sie die Erfinderin des Frequenzsprungverfahrens war, einem frühen Vorläufer von Bluetooth und WLAN.

Ihr Leben verlief wie ein Film. 1914 als Hedwig Kiesler in Wien geboren, wurde die Tochter eines jüdischen Bankiers aus dem Wiener Nobelbezirk Döbling von Max Reinhardt für das Theater entdeckt. 1933 avancierte sie durch eine Nacktszene im Film Ekstase zum internationalen Star. Nach einer kurzen Ehe mit dem einflussreichen Munitionsfabrikanten und Waffenhändler Fritz Mandl flüchtete sie 1937 vor dessen Eifersucht nach Hollywood. Auf Anraten von Filmmogul Louis B. Mayer wurde ihr Name in Hedy Lamarr geändert. Gleich ihr erster Spielfilm Algiers machte sie weltberühmt. Nach dem Kriegseintritt der USA engagierte sie sich im Kampf gegen die Nazis, zu dem auch ihre Idee für ein geheimes Kommunikationssystem für Torpedos beitragen sollte, das sie gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil bis zur Patentreife entwickelte. Später versuchte sie sich als Filmproduzentin und Hotelbesitzerin. Sie galt als schönste Frau der Welt und war sechs Mal verheiratet. In fortgeschrittenen Jahren fiel die Diva durch Schönheitsoperationen und Ladendiebstahl auf und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Ihre Wiederentdeckung als Erfinderin erlebte sie noch hochbetagt. Hedy Lamarr starb 2000 in den USA und ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Seit 2018 verleiht die Stadt Wien den Hedy-Lamarr-Preis an innovative Wissenschaftlerinnen.

Kuratorin: Andrea Winklbauer
Ausstellungsgestaltung: Schuberth und Schuberth

#LadyBluetooth

Foto © Metro-Goldwyn-Mayer, Foto: Laszlo Willinger (Anthony Loder Archive)