Buchpräsentation und Restitution: Karina Urbach „Das Buch Alice. Wie die Nazis das Kochbuch meiner Großmutter raubten“
Einst erfolgreiche Kochbuch-Autorin, verliert die Wiener Jüdin Alice Urbach unter den Nationalsozialisten Heimat, Familie und Karriere. Sie flieht nach England, wo sie sich als Dienstbotin durchschlägt und später ein Flüchtlings-heim für jüdische Mädchen leitet. Mit Kochunterricht versucht sie ihre Schützlinge von den Kriegswirren abzulenken. Nach dem Krieg geht Alice nach New York, gibt Kochkurse in San Francisco und stellt im amerikanischen Fernsehen ihre besten Rezepte für Mehlspeisen und Tafelspitz vor. In einer Wiener Buchhandlung findet sie sogar ihr Buch wieder. Doch wer ist der Mann, dessen Name auf dem Umschlag prangt? Hat es den „Küchenmeister“ Rudolf Rösch je gegeben? Recherchen führen Alice’ Enkelin Karina Urbach in Wiener, Londoner und Washingtoner Archive, in denen sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Sie eröffnen ein bislang unbekanntes Kapitel in der Geschichte deutscher NS-Verbrechen.
Im Rahmen der Veranstaltung wird die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) ein Buch an Karina Urbach restituieren, das die damalige Hochschule für Welthandel in der NS-Zeit auf unrechtmäßige Weise in ihre Bibliothek übernommen hatte. Wie die Provenienzforschung der WU herausgefunden hat, stammte das Buch aus dem Besitz von Sigmund Mayer, dem Urgroßvater von Karina Urbach.
Karina Urbach ist habilitierte Historikerin und unterrichtete an deutschen und britischen Universitäten. Seit 2015 forscht sie am Institute for Advanced Study in Princeton. Neben Sachbüchern wie „Hitlers heimliche Helfer“ und „Queen Victoria. Die unbeugsame Königin“ veröffentlichte sie auch einen historischen Roman: „Cambridge 5“ wurde 2018 für den Friedrich Glauser Debüt-Preis nominiert und mit dem Crime Cologne Award ausgezeichnet.
Mitwirkende:
Karina Urbach, Autorin
Kristin Rotter, Programmleiterin Propyläen/Ullstein
Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Johannes Koll, Leitung Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at
Bitte geben Sie die vollständigen Namen aller teilnehmenden Personen sowie eine Kontaktmöglichkeit an!
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist ein aktueller negativer COVID-19-Test (PCR-Test nicht älter als
72 Stunden bzw. Antigentest nicht älter als 48 Stunden), eine Impfbestätigung (der erste Impftermin muss
mind. 21 Tage zurückliegen) oder ein Nachweis über eine überstandene COVID-19- Erkrankung (innerhalb
der letzten 6 Monate) notwendig.