Lesung mit Musik: Eugenie Schwarzwald, Wohltäterin. Ein literarisches Lebensbild von Helmut Korherr

Museum Dorotheergasse - AUSGEBUCHT
© Sebastian Gansrigler

Eugenie Schwarzwald (geborene Nussbaum) wurde als Jüdin 1872 in Polupanowka (Galizien) geboren. Sie maturierte in Czernowitz und studierte von 1895 bis 1900 Philosophie und Literatur an der Universität Zürich, als an österreichischen Universitäten Frauen noch nicht zum Studium zugelassen waren. 1900 ließ sie sich in Wien nieder und heiratete im Dezember desselben Jahres Hermann Schwarzwald. 1901 übernahm sie von Eleonore Jeiteles gegen eine geringe Ablöse das Mädchenlyzeum am Wiener Franziskanerplatz. Ab 1911 führte sie die Schule als achtklassiges Mädchenrealgymnasium (ab 1913: Wien/Innere Stadt, Wallnerstraße 9) - dies war die erste Schule in Österreich, an der Mädchen maturieren konnten. Die Grundideen der Pädagogik Schwarzwalds waren Gewaltfreiheit und Kreativitätsförderung. Es gelang ihr, namhafte Persönlichkeiten als Lehrer zu verpflichten - z.B. Oskar Kokoschka für Zeichnen, Adolf Loos für Architektur, Arnold Schönberg und Egon Wellesz für Musik. In ihrem Sommer-Erholungsheim am Grundlsee trafen sich Sigmund Freud, Egon Friedell, Carl Zuckmayer u.a. Während des Ersten Weltkriegs und danach schuf Eugenie Schwarzwald Tagesheime, Gemeinschaftsküchen (auch in Berlin), Ferienheime für Kinder und Erwachsene. 1938 kehrte sie von einer Vortragsreise in Dänemark nicht mehr nach Wien zurück, sondern emigrierte in die Schweiz. Die Nationalsozialisten verkauften ihren gesamten Besitz - schlossen ihre Schulen und humanitären Einrichtungen. Eugenie Schwarzwald starb 1940 in Zürich.

Rezitation: Gabriele Schuchter
Am Klavier: Petra Pawlik
 

Gabriele Schuchter wurde in Salzburg geboren. Ausbildung als Schauspielerin am Max-Reinhardt-Seminar. Ein erstes Engagement am Burgtheater (Regie: Leopold Lindberg) folgte, danach wurde sie freie singende Schauspielerin u. a. in Bonn, Salzburg, Volksoper, Theater in der Josefstadt, Staatsoper, Verona - diverse Sommerfestivals: Salzburger Festspiele, Niederösterreich: Sommerspiele Reichenau, Oberösterreich: Leharfestival Bad Ischl etc., Burgenland: Parndorf, Stockerau etc., Kärnten: Komödienspiele Porcia), 18 Jahre kontinuierliche Tätigkeit am Volkstheater unter Paul Blaha, Emmy Werner und Michael Schottenberg.
 
Petra Pawlik wurde in Wien geboren und erhielt seit dem 7. Lebensjahr Klavierunterricht. Diplomstudium im Konzertfach Klavier sowie Abschluss ins Instrumental- und Gesangspädagogik. Derzeit Lehrkraft an der Musikschule der Landeshauptstadt St. Pölten. Auftritte als Solistin, Liedbegleiterin und Kammermusikerin im In- und Ausland. Musikalische Gestaltung bei den Sommerfestspielen in Mauer und Stockerau. Seit etwa 10 Jahren pianistische Umrahmung von Theaterstücke und Lesungen des Autors Helmut Korherr.

Helmut Korherr wurde in Wien geboren. Seine dramatischen Werke wurden in Österreich u.a. am Volkstheater, im Metropol, am Stadttheater Walfischgasse, am Festspielhaus St. Pölten, am Landestheater Niederösterreich, beim Carinthischen Sommer und am Tiroler Landestheater sowie in Deutschland und Tschechien aufgeführt. Seit 1976 beim P.E.N.-Club. 2013 Ernennung zum Professor

Eintritt frei
Einlass 18:00 Uhr

Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at. Bitte geben Sie die vollständigen Namen aller teilnehmenden Personen sowie eine Kontaktmöglichkeit an!

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist ein aktueller negativer COVID-19-Test (PCR-Test nicht älter als 72 Stunden bzw. Antigentest nicht älter als 48 Stunden), eine Impfbestätigung (der erste Impftermin muss mind. 22 Tage zurückliegen) oder ein Nachweis über eine überstandene COVID-19- Erkrankung (innerhalb der letzten 6 Monate) notwendig.