So war Frau EXPORT bereits bald von Ilse Mezeis Tagebuch angetan. Das dreiteilige Tagebuch beschreibt das Leben des 17-jährigen jüdischen Mädchens, das in den Kriegsjahren in Wien lebte und der Deportation durch diverse Arbeiten (Telefonistin) für die Kultusgemeinde bzw. „Den Ältestenrat der Juden“ entkam. Sie schrieb vor allem Fakten auf, z. B. wen sie getroffen hat, wann und wo sie gearbeitet hat oder wann Fliegeralarm war. Ihre persönlichen Gedanken vertraute sie dem Buch kaum an. Ilse Mezei ist am 12. 3. 1945 bei einem Fliegerangriff ums Leben gekommen, weil sie als Jüdin den Luftschutzkeller nicht betreten durfte. Das Tagebuch ihres von Nationalsozialisten hingerichteten Zwillingsbruders Kurt Mezei befindet sich in der Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“. Aus Ilse Mezeis Tagebuch stammt auch der Titel, den VALIE EXPORT für ihre Intervention gewählt hat: „Donnerstag, 24. April. Geg. ½ 11h fahre z. Lucie, die ich am Rabensteig treffe.“