Und jetzt wird’s spannend: Jede Gruppe denkt sich für „ihr“ Objekt eine Geschichte aus. Ein bisschen wie „Nachts im Museum“: Oft brechen die Objekte aus und suchen, während das Museum geschlossen hat, in der Stadt nach ihren Synagogen, nach ihrem Zuhause. Sie können es nicht finden, beim besten Willen nicht. So beschließen sie, einfach ins Museum zurückzukommen, denn wenn das Museum und die Leute, die hier arbeiten die Geschichten der Dinge kennen, ist das schon mal gar nicht schlecht, denn dann ist das Museum eine Art zweites Zuhause.
In einem Teil der Vitrine befindet sich Tora-Schmuck, der nicht glänzt, sondern ganz schwarz ist. Verbrannt. Am 10. November 1938 um 12 Uhr 35 war die Synagoge in Schopenhauerstraße 39, der Währinger Tempel, abgebrannt. Diese Objekte konnten nicht vor dem Feuer geborgen werden. „Warum denn das Museum diese schwarzen Gegenstände nicht putzt? Warum man das nicht restauriert?“ Niemand antwortet. „Das ist doch nicht in Ordnung, etwas Kaputtes auszustellen? Immerhin zahlen die BesucherInnen doch Eintritt, da kann man schon erwarten, dass alles passt und nichts Kaputtes in der Vitrine steht, oder?“ Ein 10 jähriges Mädchen darauf: „Nein, ihr dürft das nicht reparieren, ihr würdet sonst eine falsche Geschichte erzählen
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