11. November 2025 - 18:30 Uhr Gespräch Lesung

Elisabeth Frischauf und Sibyl Urbancic: Exil in zweiter Generation

Museum Dorotheergasse

Auf einen Blick:

Mit: Elisabeth FrischaufAstrid NischkauerSibyl UrbancicJohann Kneihs

Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei
Anmeldung/Buchung:
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Die Eltern der Dichterin und Künstlerin Elisabeth Frischauf konnten 1938 aus Wien in die USA fliehen. Schreibend folgt Elisabeth Frischauf (geboren 1947) den Spuren ihrer Familie zurück in die alte Heimatstadt Wien und an die Orte ihres Lebens und der Ermordung ihrer Vorfahren.
Sibyl Urbancic war 1938 ein Jahr alt, als ihre Mutter, die Dichterin, Philosophin, Schauspielerin Melitta Urbancic mit ihr und ihren beiden älteren Geschwistern aus Wien nach Island fliehen konnte, wo ihr Mann, der Komponist und Musiker Victor Urbancic (1903–1958), sie bereits erwartete. In ihren Gedichten und ihrer Prosa verarbeitet Melitta Urbancic ihre Flucht und ihr langsames Ankommen in dem ihr zunächst noch sehr fremden Land Island.
 
Elisabeth Frischauf spricht und liest gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Astrid Nischkauer eigene Gedichte.
Sibyl Urbancic und Johann Kneihs, Tochter und Enkel Melitta Urbancics, führen ein Gespräch und lesen Gedichte und Prosa von Melitta Urbancic.
 
Elisabeth Frischauf (geboren 1947 in New York) wuchs in der Upper West Side von Manhattan, New York auf. Elisabeth Frischaufs Mutter, die Psychoanalytikerin Else Frishauf (geb. Pappenheim, 1911–2009) floh 1938 vor den Nazis aus Wien über das Mandatsgebiet Palästina in die USA. Den ebenfalls aus Wien emigrierten Stephan H. Frischauf (Stephen H. Frishauf,1920–2011) kannte sie von Kindheit an. Im Exil in den USA begegneten sich Elisabeth Frischaufs Eltern wieder und heirateten 1946. Elisabeth Frischauf, ausgebildete Fachärztin für Psychiatrie in New York, ist seit über 40 Jahren künstlerisch aktiv und seit über einem Jahrzehnt ausschließlich als Künstlerin tätig. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und in diversen Medien, schafft Keramiken, Aquarelle, Collagen, Mobiles und Installationen. Eng mit ihren Kunstwerken verbunden ist das Schreiben von Gedichten.
Im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft sind zwei Gedichtbände von ihr erschienen:
Elisabeth Frischauf: They Clasp My Hand. Die meine Hand ergreifen. Gedichte. Aus dem amerikanischen Englisch von Ernst Karner. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2022. ISBN 978-3-903522-02-2
Elisabeth Frischauf: The Lost Notebook/ Das verlorene Notizbuch. Gedichte (E/D). Übersetzt von Astrid Nischkauer. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2025. ISBN 978-3-903522-29-9
 
Die Dichterin, Bildhauerin, Schauspielerin, Übersetzerin und Imkerin Melitta Urbancic wurde 1902 als Melitta Grünbaum in Wien geboren. Sie studierte Anglistik, Germanistik und Philosophie in Wien sowie in Heidelberg und Schauspiel bei Max Reinhardt. 1930 heiratete sie den Komponisten und Dirigenten Victor Urbantschitsch (später änderten sie die Schreibweise des Namens auf Urbancic). 1933 musste die Familie von Deutschland nach Österreich flüchten, da Melitta Urbancic Jüdin war und sich für die Friedensbewegung engagiert hatte. 1938 ermöglichte ein Stellentausch Victor Urbancics mit seinem ehemaligen Studienkollegen Franz Mixa der Familie Urbancic die Emigration nach Island. Melitta Urbancic starb 1984 in Island.
Im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft sind folgende Bücher von Melitta Urbancic erschienen:
Melitta Urbancic: Unter Sternen. Gedichtauswahl. Herausgegeben von Agneta Hauber und Astrid Nischkauer. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2022. ISBN 978-3-903522-04-6
Melitta Urbancic: Ein Lesebuch. Herausgegeben von Astrid Nischkauer. Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2024. ISBN 978-3-903522-26-8


Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei