Gespräch Lesung

Oliver Kühschelm "Geflohen und geblieben. Jüdische Österreicher:innen in Uruguay"

Museum Dorotheergasse
© Böhlau Verlag
Rund 800 Österreicher:innen, fast alle jüdischer Herkunft, suchten nach dem „Anschluss“ im März 1938 Rettung in Uruguay. Hätten sie die Wahl gehabt, wären die meisten wohl lieber in die USA geflüchtet, wenn es schon Amerika sein musste. Von Uruguay, dem kleinen Land am Río de la Plata, wussten sie nichts, aber sie hatten eben keine Wahl – Hauptsache weg. Sie versuchten in der Hauptstadt Montevideo zurechtzukommen, ein Teil wanderte weiter, viele blieben. In Österreich hatten sie überwiegend einer bürgerlichen und unternehmenden Mittelklasse angehört. Vor allem den Jüngeren gelang es, sich wieder hinaufzuarbeiten. Uruguay expandierte in den 1940er-Jahren, die aus dem Deutschen Reich Vertriebenen nützten das günstige Umfeld und trugen selbst zur Modernisierung bei. 

Gespräch & Lesung: Oliver Kühschelm, Miguel Herz-Kestranek
 

Dr. Oliver Kühschelm, Sozial- und Wirtschaftshistoriker, ist geschäftsführender Institutsleiter und Abteilungsleiter des Zentrums für historische Migrationsforschung am Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten.

Miguel Herz-Kestranek, Schauspieler, Buchautor und u.a. zehn Jahre Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung. Sein Wiener Vater und seine Kölner Mutter waren im Exil in Uruguay und Argentinien und haben einander 1945 in Montevideo kennen gelernt.


Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei