Schabbat wird mit dem Anzünden zweier Schabbat-Kerzen begrüßt, eine Aufgabe, die den Frauen obliegt, die dazu den folgenden Segen sprechen: „Vernimm mein Gebet zu dieser Zeit durch den Verdienst unserer Matriarchinnen Sara, Rivka, Rachel und Lea und lass das Licht unserer Kerze leuchten, auf dass es niemals verlöschen möge." Aus einem speziellen Becher, dem Kiddusch-Becher, trinkt man Wein oder Traubensaft und spricht auch darüber einen Segen. Währenddessen liegen zwei geflochtene Brote, Challot genannt, auf einem Teller und sind mit einem Tuch bedeckt. Von der Challa wird nach dem Weinsegen ein Stück abgebrochen, mit Salz bestreut und der Segen über das Brot gesprochen. Die beiden Zöpfe erinnern an die doppelte Portion Manna während der Zeit der Wüstenwanderung, damit man am Schabbat nicht eigens etwas zubereiten musste. Damit die Challot auch zu salzigem Essen passen, werden sie ohne Milch oder Butter hergestellt. Es ist üblich, nach dem Gottesdienst am Schabbat-Abend in der Synagoge Freunde und andere Gäste nach Hause einzuladen, denn niemand soll am Feiertag allein sein.
Was an Schabbat erlaubt und verboten ist, hält jede Familie gemäß ihrem Grad an Observanz. Orthodoxe Jüdinnen und Juden verrichten 39 Tätigkeiten nicht, welche sich auf jene Arbeiten beziehen, welche zur Errichtung des Stiftzeltes erforderlich waren, das Jüdinnen und Juden während ihrer Wüstenwanderung mit sich führten. Es handelt sich dabei um sehr grundsätzliche Gebote, dass man etwa kein Feuer machen soll oder nichts von einem Ort zum anderen tragen soll. Durch das Verbot zu arbeiten bleibt endlich Zeit für die Familie, Freunde und Spirituelles. Die Hawdala, hebräisch für Trennung, ist das Ende des Feiertages am Samstagabend, das wieder einer eigenen Liturgie folgt. Eine kleine „Erleichterung“ beim Abschied vom Ruhetag bieten Besamim, hebräisch für Aromen bzw. Gewürze. Oft verwendet man Gewürznelken, die in speziellen Dosen verwahrt werden. Der angenehme Geruch stärkt die Erinnerung an den Ruhetag und gibt Kraft für die neue Woche.
In der Dauerausstellung des Jüdischen Museums im Palais Eskeles sehen Sie im Atrium (Erdgeschoss) und im Schaudepot (3. Stock) viele verschiedene Objekte, die während Schabbat verwendet werden. Im Auditorium (2. Stock) können Sie „The Shabbat-Room“, eine Installation der israelischen Künstlerin Maya Zack selbst betreten.
Inzwischen wünschen wir Ihnen Schawua tov, eine gute Woche!